Ehrung der Anne Frank Botschafter*innen 2019

Das Anne Frank Zentrum ernannte 48 Jugendliche in der Botschaft des Königreichs der Niederlande in Berlin offiziell zu Anne Frank Botschafter*innen. Die Geehrten haben eigene Projekte realisiert, mit denen sie sich gegen Diskriminierung einsetzen. Darunter sind die Konzeption eines Stadtspaziergangs zur Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus, Workshops gegen Rechtsextremismus und ein Film zur Hinterfragung von Vorurteilen gegenüber gesellschaftlichen Minderheiten.

Michaela Küchler, Sonderbeauftragte des Auswärtigen Amts für Beziehungen zu jüdischen Organisationen und Antisemitismusfragen, unterstrich in ihrem Grußwort, wie wichtig das Engagement der Jugendlichen in der Gegenwart ist. Auch der niederländische Botschafter Wepke Kingma lobte den Einsatz der jungen Menschen für eine vielfältige und demokratische Gesellschaft.

Der Holocaust-Überlebende und Autor Zvi Aviram war zum Podiumsgespräch zu dem Thema »Lernen aus der Geschichte – junges Engagement heute« eingeladen. Er sagte: »In meiner Zeit im Versteck habe ich erfahren, wie wichtig es ist, dass es Menschen gibt, die sich für andere einsetzen und bereit sind zu handeln. Das macht einen großen Unterschied und ist auch heute von enormer Bedeutung. Daher freut es mich sehr, dass sich die Anne Frank Botschafter*innen aktiv für Demokratie und die Rechte von Minderheiten engagieren.« Der jüdische Zeitzeuge tauchte als Jugendlicher in mehreren Verstecken unter, war selbst im Widerstand aktiv und entging nur knapp der Deportation. Seine Eltern wurden in Auschwitz ermordet.

Für das musikalische Rahmenprogramm konnte Jannik Brunke gewonnen werden. Im Anschluss an das Bühnenprogramm hatten die Gäste Gelegenheit, sich über die ausgestellten Projekte zu informieren und bei Snacks und Getränken mit den Anne Frank Botschafter*innen ins Gespräch zu kommen.