12. Ehrung der Anne Frank Botschafter*innen 2024
Begeisterten Zwischenapplaus – den gab es während der Projektpräsentationen der diesjährigen Anne Frank Botschafter*innen immer wieder. Am 16. September wurden sie in der Niederländischen Botschaft in Berlin für ihr Engagement gegen Diskriminierung und für demokratische Werte feierlich ausgezeichnet. Innerhalb dieser Feier stellte jede der acht Gruppen den rund 100 anwesenden Gästen ihr Projekt in einem Kurzinterview vor. Dazu zählen in diesem Jahr Workshops an ihren Schulen, die Erstellung einer Website, Theater-Kurse in einem Stadtteilzentrum, ein offener Treff, eine Online-Umfrage und eine Ausstellung. Die Teilnehmenden stammen aus Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Thüringen. Insgesamt 23 weitere Jugendliche sind mit der Ehrung Teil des Anne Frank Jugendnetzwerks mit rund 440 Mitgliedern aus ganz Deutschland.
Moderiert wurde die Ehrungsfeier von Maria Popov. Das Duo «Israeli Soulful Duet» unterstrich mit entsprechenden Liedern die Hoffnung auf Frieden und wie jede*r einzelne die Welt verändern kann.
Ein Mut machendes Engagement
Laudatorin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen, betonte, wie unverzichtbar ihr Einsatz in Zeiten von zunehmender gesellschaftlicher Polarisierung sei: »Dass sich gerade junge Menschen dieser Aufgabe stellen und mit vielfältigen und kreativen Projekten in ihrem Heimatort als Multiplikatoren wirken, ist ein ermutigendes Zeichen für die Zukunft.« Auch Ronald van Roeden, Botschafter des Königreichs der Niederlande und Gastgeber der Veranstaltung, mahnte: »Unsere Zeit ist keine, die viel Anlass zum Hoffen gibt.» Umso mehr brauche es die Anne Frank Botschafter*innen. «Wir setzen auf sie und sind dankbar dafür, dass es ihren Mut, ihre Hoffnung, ihre Überzeugungen und Visionen für eine Welt ohne Diskriminierung, Verfolgung und Ermordung Andersdenkender gibt.» Veronika Nahm, Direktorin des Anne Frank Zentrums, schloss an: «Inmitten all der schlechten Nachrichten steht ihr für die guten Nachrichten. Euer Engagement macht Mut.»
Der Ehrung vorausgegangen war ein Abschlussseminar im WannseeForum, bei dem sich die Botschafter*innen aus zwei vergangenen Seminaren kennenlernten und sowohl zurück als auch nach vorne blickten: Sie reflektierten die Zeit der Projektumsetzung und ihr künftiges Engagement innerhalb und auch außerhalb des Jugendnetzwerkes. Für alle stand fest: Sich gemeinsam zu engagieren sorgt für den größten Motivationsschub.